| | | | | Morgens in der Früh wenn die Vögel seit Stunden nicht mehr zwitschern, … da war die SMS-Flut auf einigen Handy’s angekommen. So lautete der Text: „Auf auf Ihr müden Schlafmützen … usw. Hallerie…derKlaus“
Wie war es dazu gekommen das sich zehn kleine Negerlein zusammenfanden. Nun, eine Abschlussfahrt war allseits gewünscht. Regen sollte nicht sein und der eine wollte morgens nicht zu früh und der andere wollte nachmittags fahren. Andere hatten Angst vor der Strecke (z. B. Hausen – Anstieg im Wiedtal und wieder andere wollten die Bonn-Triathlonstrecke. Mahagoniman hatte erste Rechte an der Streckenführung und so hatte er eine schlaflose Nacht wo er die sogenannte 70 km Tour plante. Mein Zeitplan „Im Frühtau zu Berge“ wurde strickt abgelehnt. Es kommt meistens anders besonders als man denkt…!
So, … ich zerlegte meinen Drahtesel und fuhr mit meinen Transporter Richt. Rheinaue. Thurid wurde 9:37 Uhr samt Rollstuhl vor der Südbrücke eingesammelt. Uli, der Ironman war auf den Rückweg (Höhe Siegburg) von geheimen Recherchen in unser Landeshauptstadt. Stefan B. wurde hinter Oberdollendorf gesichtet. Und Diemo, der Löscher, wie soll es auch anders sein, … war erster am Parkplatz Heisterbacherrott. Stefan kam, Udo, der Strunz dito, Bruno Hö. und last but not least Mahagoniman, Albert und Jörg Tes.
Aber halt, Ironman kam from his castle 10:10 Uhr. Thurid drehte unruhig paar heiße Runden. Derweil beschäftigte ich Diemo’s überschüssigen Kräfte erstmal mit Reifen aufpumpen. Kleiner Tip, … man muss sich nur dumm genug anstellen, dann ist Hilfe, gewiß. Strunz stellte seinen Esel daneben … und sagt lapidar „ Bei mir auch“ so hatte er mehr Zeit für was anderes.
Es konnte losgehen, nein Diemo hatte seine Brille vergessen, verständlich. Mahagoniman gab den Ton an und neun kleine Negerlein folgten erstmal brav dem Streckenkundigen. Nach 3 Km war das gute Vorhaben, sich einzufahren, dahin und das Scharmützel wurde von Diemo und Udo eingeleitet. Ironman mischte kräftig mit und Thurid gefiel es. Stefan, noch neu in der Rennradszene hielt sich sehr gut und wir anderen dümpelten erstmal im Windschatten.
Zuerst Thomasberg Obsthof, dann runter nach Oberpleis, hier wurde mein Hengst Desperado heiß, Bellinghausen links nach Uthweiler und dann Sövener Straße rauf, die Bonn-Triathlonstrecke. Ich war plötzlich so allein, verlassen von allen. Kurz und wütend kam mir der Gedanke jetzt meine eigene Tour zu machen …! Vor Westerhausen sah ich sie wieder. Albert und Jörg machten auf gemütlich und die Spitze nahm gerade Westerhausen ein.
Sie gönnten mir noch einen fröhlichen Schluck aus der bottle und dann ha, ha runter ins Hanfbachtal. Ich lag weit vorn und kam auf fast 70 KmH. Bruno gab Zunder und rauschte an mir vorbei, … kein Wunder, hat er doch den Zaubertrunk, hihi. Strunz und Diemo (Obelix) hatten auch Gewichtsvorteil und Mahagoniman plus Ironman, sowie Thurid kamen auch auf. Stefan gab sich keine Blöße. Die Gemütlichen wurden vermisst.
Strunz hatte zwei Stöpsel in den Ohren, er schrie immer laut „WAS?“ und „Ich kann nichts hören wegen der Musik“ vermutlich hatte er Sauerstoffmangel im Gehirn. Damit der Kopf nicht auseinanderflog hatte er zur Sicherheit noch ein Stirnband angelegt. So bekam er auch nicht mit was hinter ihm passierte.
Die Lage beruhigte sich und bald waren wir wieder alle beisammen. Den Sassenberg ließen wir rechts liegen, aber Buchholz brachte mich zum Schwitzen. Die Heißsporne geigten den Berg rauf und warteten oben in Buchholz. Gut das ich nicht Letzter war, ein schönes Gefühl. Bruno kam mal gucken aber ich war fast oben.
Wir fuhren Limbach ab, ein schöner autofreier Weg, irgendwo vor Asberg gings noch mal in eine Sprintwertung Desperado war gut gelaunt und ich hob die Arme zum Sieg, da hörte ich Thurid entrüstet rufen, das Verkehrsschild 20 m vor mir wäre das Ziel ich gab die Sporen doch Thurid war schneller, dumm gefahren, nen Schildbürgerstreich … wie sagte noch mein Vater, …!!!
Ich konnte noch rechtzeitig runterschalten, der Berg rief, und Desperado kam trotzdem aus den Takt. Ärgerlich ich musste kurz aus den Sattel und die Kette richten. Mit kleinen Gang eierte ich mit Albert und Jörg die Serpentinen rauf. Schöneberg – Altenburg – Neustadt Wied waren unsere nächsten Punkte. Die Abfahrt ins Wiedtal war easy. Dann wurde es eben und die wilde Horde zog ab, auf nimmer wiedersehn. Es war Wind aufgekommen, Gegenwind. Udo konnte noch in den Windschatten der Meute reinfahren. Mein Loch wurde größer und größer. Ich orientierte mich an der Wied und überlegte ob ich auf den Rest warten sollte. Ich entschied dagegen und nach paar km sah ich die abgeschlaffte Horde beim Maulaffenfeil. Der Waldweg nach St. Katharinen war mir bekannt. Angenehme Steigung aber unendlich, denkt man.
Nun, als wir wieder gesammelt hatten, machten wir einen Abstecher nach Rossbach zum Lacher Stall unsere Futterstelle. Urig, der Gasthof mit lauschigen Plätzen und offenen Kamin. Mahagoniman hatte uns angemeldet. Wir wurden unverholen beäugt und als Marsmenschen akzeptiert. Derweil hatte Albert, wohl mit Hilfe, alle Pferde in einen Stall verfrachtet und sein Schloß angebracht, bravo. Ich sät der Jeck, schoß eifrig Fotos, unter anderen. Die Getränke kamen schnell, die Speise ließ auf sich warten, wir wurden ungeduldig. Thurid wurde zum Schneewittchen gekührt und wir hatten gemäß Film einen Zwerg zuviel. Ein Negerlein hatte das Weite gesucht und ist hoffentlich vor dem Nudelholz-Affäre zu Hause gewesen. Böse Zungen behaupten Stefan hätte sicher das Glück gehabt den Zwergenaufstand …sorry, ich komme vom Thema ab!
Ich machte noch ein Beweisfoto draußen und weiter ging’s erstmal wieder zurück zum Waldweg 4 km nach St. Katharinen hoch, uff, uff. Da wird einen doch der Indianer in der Pfanne verrückt, Desperado mein Wallach hatte nach 2 km keine Lust mehr. Hinter mir Mahagoniman, der das Feld von unten komplett nach oben aufrollte.
Laß die sich nur fetzen, sagte ich mir. Ähnlich dachte wohl Albert und Jörg. Oben wurde man mit mitleidigen Blicken und Worten empfangen. Hi, ich hatte noch paar Körner.
Als wir wieder beisammen waren fuhren wir durch Notscheid und Kalenborn nach Rottbitze. Die gelbe Gefahr mit Posthorn machte die Spitze und es ist nicht zu glauben, Diemo überholte anarchisch und spielte sich als Tempomacher auf. Ironman bog grinsend nach Himberg ein, ich hinterher, Thurid dito, und ich rief noch schadenfroh Diemo der Löscher an, und beglückwünschte Uli von Herzen, was er doch für ein A. wär. Wir lachten uns einen Ast ab. Hinter uns her, eierte blöckend heran, uns Diemo. Die anderen wussten wo’s herging. Irgendwie verpassten wir ein Gespräch mit den Hinteren.
Die Vorderen wurden dann auch noch von einen polierten Feiertagsrennradfahrer überholt. Uli fand das unverschämt und schon kam Bewegung in den lahmen Haufen. Desperado bekam die Sporen. Die Feiertagslocke zuckte zusammen als ich Attacke rief und die Bagage rollte ihn auf.
Wir waren wieder heiß. Durch Aegidienberg runter nach Ittenbach. Ich hatte die Spitze, bis es hoch ging. Die wilde Horde war vorbei nebst Thurid und ich klemmte mich in Ihren Schatten. Es ist immer eine Freude ihren Wiegetritt zu beobachten, hi. Bis nach Ittenbach konnte ich Stefan, Thurid und Diemo wieder gut machen, aber Torsten, Udo und Ironman waren schon da. Ich hatte noch Körner und hetzte Uli und Udo durch Ittenbach und Thomasberg, mit Thurid hinten dran bis zum castle vom Ironman. Hier wollten wir alle verschnaufen und noch einen Saufen.
Wir hatten also 90 Km im 26er Schnitt zurückgelegt und waren platt wie ne Eierkoche. Leider hatte ich 400 m weiter unten mein Fuhrpark mit einigen Klamotten von den Jungs, so traf ich noch auf Stefan, Albert und Jörg. Sie wollten aber eiligst nach Hause, Torsten wohl auch. So bekamen sie gar nicht mit das Thurid noch dieses Jahr eine TT in die Eifel organisieren will. Das hört sich ganz nach einer Zugabe an, Thurid hat es auf jeden Fall gefallen, wie sie mir noch abends simmste. Die Thurid-Tour wird also vermutlich noch vor den ersten Schnee passieren. derKlaus
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